Geschichte, Weltbild, Gegenwart

Autor: Hans-Josef Fritschi

Düstere Gemäuer, weißbärtige alte Männer, die über rauchenden Öfen aus Blei Gold machen wollen oder den sagenumwobenen Stein der Weisen suchen – so denkt man sich noch heute die Alchemie und ihre verborgenen Laboratorien. Nicht ganz zu Unrecht. Alchemie war immer geheimnisvoll und von einer magischen Aura umgeben. Dabei war sie in früheren Jahrhunderten eine anerkannte Wissenschaft. Ihr medizinischer Zweig ist heute noch als „Spagyrik“ bekannt. Auch für Paracelsus war sie eine der tragenden Säulen der Medizin. In den letzten Jahren gab es eine Wiederbelebung dieser alten Heilkunst. Verschiedene Arzneisysteme aus dem weiten Feld der Spagyrik haben sich mittlerweile im naturheilkundlichen Bereich etabliert. Somit hat sich die Alchemie in der Medizin zurückgemeldet.

 

Spagyrik (mitunter auch „Spagirik“ geschrieben) ist ein Kunstwort, das sich aus den griechischen Worten „spao“ (ich trenne, löse) und „ageiro“ (ich vereinige, füge zusammen) zusammensetzt. Damit soll die zentrale Grundidee angesprochen werden, dass eine Substanz zunächst aufgelöst und von den „Schlacken“ getrennt werden soll, ehe man sie, so geläutert, auf einer neuen Ebene wieder zusammenfügt. Erst im 19. Jahrhundert wurden Paracelsus spagyrischen Ideen so erweitert, dass man daran gehen konnte, mit ihrer Hilfe spagyrische Heilmittel in größerem Stil herzustellen. Pioniere auf diesem Gebiet waren der italienische Adelige Cesare Mattei und der deutsche Arzt Carl-Friedrich Zimpel. Im 20. Jahrhundert folgten ihnen weitere Spagyriker wie z. B. Alexander von Bernus oder Conrad Johann Glückselig. Sie alle wirken noch heute nach, indem die von ihnen entwickelten Herstellungsverfahren für spagyrische Heilmittel im amtlichen Homöopathischen Arzneibuch (HAB) niedergelegt sind, was ihre Qualität und Zukunft sichert.

 

Die heutige Spagyrik ist keine einheitliche Therapieform. Man kann also nicht von „der Spagyrik“ sprechen. Allgemeingültige Kriterien dafür, was als Spagyrik anzusehen ist, gibt es nicht. Was jedoch allen spagyrischen Verfahren eigen ist, ist die Berufung auf die antike Elementenlehre (Feuer, Erde, Luft, Wasser), die Annahme eines „fünften Elementes“ (Quintessenz, Äther) und die Lehre von den drei philosophischen Prinzipien (Sal, Sulfur und Mercurius). Allerdings werden diese Grundlagen oft sehr unterschiedlich gedeutet. Manche spagyrische Verfahren lehnen sich in ihren theoretischen Modellen stark an alte alchemistische Traditionen an und legen Wert auf die Integration okkulter Ansichten. Andere versuchen weitergehende esoterische Lehren mit einzubeziehen und kreieren daraus neue theoretische Grundlagen für ihre Art der Spagyrik. Manchmal werden auch neue Erkenntnisse aus Naturwissenschaft und Psychologie aufgegriffen und zu einem spagyrischen Modell zusammengefügt, wobei die Verbindung zur traditionellen Esoterik gelöst wird.

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