Marianne Gwerder ist Drogistin HF und Inhaberin der Drogerie Gwerder in Muotathal.

 

Jeder weiss, dass man sich gesund und ausgewogen ernähren soll, doch fast niemand weiss, was unter einer gesunden und ausgewogenen Ernährung zu verstehen ist. Können Sie uns hier weiterhelfen?

Eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung ist saisonal und soweit als möglich regional. Sie enthält möglichst keine Fertig- und Halbfertigprodukte, sondern wird frisch zubereitet.

Häufig essen die Leute drei Mal am Tag Weizen und dies sogar bis zu 5-mal in der Woche. Dies in der Regel in Form von Brot und Teigwaren, was nicht gerade für eine abwechslungsreiche Ernährung spricht, denn auch bei den Kohlenhydraten sollte man auf Abwechslung achten und eine Vielfalt von Getreiden wie Dinkel, Hirse, Mais, und ausserdem Reis und Kartoffeln zu sich nehmen.

Natürlich sollte man auch ausreichend Früchte, Salat und Gemüse essen und genügend trinken. Wenn man dabei auch noch auf Süsses und Alkohol verzichtet, macht man schon sehr viel richtig.

Was für Auswirkungen kann eine unausgewogene Ernährung haben?

 Sie kann einerseits zu Übergewicht führen, andererseits einen Energiemangel oder Verdauungsprobleme auslösen. Auch chronische Themen wie Blähungen, Völlegefühl und Schlafprobleme können sich daraus ergeben, wenn die Verdauung nicht gut abläuft.

Später können sich auch klassische Herz-Kreislauferkrankungen ergeben, dies vor allem dann, wenn man zu viel Fleisch und zu viel Fettes isst. Dies kann sich unter anderem in einem erhöhten Blutdruck äussern. Auch Diabetes kann eine Langzeitfolge sein.

Der Energiemangel, der sich aus einer unausgewogenen Ernährung ergeben kann, entsteht er aufgrund eines Nährstoffmangels oder wie muss man sich das vorstellen?

Ja genau, Energiemangel kann längerfristig durch einen Nährstoffmangel ausgelöst werden aber auch kurzfristig aufgrund schlechter Ernährung.

Wer beispielsweise zum Frühstück ein Stück Weissbrot isst, hat oft im Verlauf des Vormittags bereits einen Blutzuckerspiegelabfall und fühlt sich dadurch energielos.

Die Verwertung der Nahrungsmittel hat einen grossen Einfluss auf die Energie, wenn man viel raffinierte Sachen oder Süsses isst, hat dies einen kurzfristigen Energieschub zur Folge, aber dann auch einen schnellen Abfall.

Wie gross ist das Thema Ernährung im Drogeriealltag?

Es ist ein zunehmend bedeutendes Thema. Man merkt, dass die Leute viele Fragen im Bereich Ernährung haben und auch sehr offen sind, neue Produkte auszuprobieren und sich auch vollwertiger und abwechslungsreicher ernähren wollen.

Es kommt aber auch oft vor, dass wir die Kunden auf die Ernährung aufmerksam machen. Dies ist dann der Fall, wenn Kunden mit Themen wie Energiemangel, Schlafprobleme, rheumatische Probleme oder Herz-Kreislaufprobleme die Drogerie aufsuchen.

Braucht es dann von Ihrer Seite her oft «Aufklärungsarbeit»?

Ja dies braucht es oft, das Interesse für eine gesunde Ernährung beim Kunden zu wecken ist eine grosse Aufgabe von uns. Das Wichtigste ist aber die Offenheit des Kunden, wenn diese nicht vorhanden ist, wird es schwierig. Oft muss man die Kunden, wenn man sie wiedersieht, zwei-dreimal darauf hinweisen. Selber braucht man ja oft auch mehrere Male einen Anstoss, bis man wirklich merkt, dass man nun etwas ändern und seine Gewohnheiten etwas hinterfragen sollte.

Sie haben es bereits angesprochen, die Ernährungsweise ist oft auch eine Gewohnheit.

 Dies ist genauso und auch oft das Problem. Solche Gewohnheiten stelle ich auch bei mir selber fest, obwohl wir uns in der Familie je länger je mehr vegan ernähren. Dies braucht durchaus mehr Planung, da ich nebst der Arbeit auch noch für das Kochen zuständig bin, bedeutet dies, mich immer wieder etwas neu zu orientieren und in die neue Art des Kochens reinzukommen.

Sie haben die vegane Ernährung angesprochen und dass Sie diese für Ihre Familie praktizieren. Können Sie uns darüber etwas erzählen?

Meine beiden Kinder leben vegan, dies war für uns in der Familie der Anstoss, uns mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Die vegane Ernährung finde ich aus ethischen, ökologischen aber auch gesundheitlichen Gründen eine gute Sache. Gerade wenn man den gesundheitlichen Aspekt betrachtet, stellt man fest, dass man mit einer veganen Ernährung besser vor Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes oder Übergewicht geschützt ist.

Wichtig bei einer veganen Ernährungsweise ist, dass man sich Gedanken macht, in welchen Nahrungsmitteln Eisen, Kalzium und Omega 3-Fettsäuren enthalten sind, damit man diese ausreichend zu sich nimmt. Vitamin B12 kann man mit einer veganen Ernährung nicht abdecken, dies muss man ganz klar ergänzen.

Mit einer veganen Ernährung ist es noch wichtiger, sich abwechslungsreich zu ernähren, damit keine Mangelerscheinungen auftreten.

Ich selber werde mich wohl nie komplett vegan ernähren, ein- bis maximal zweimal in der Woche esse ich Fleisch, dennoch finde ich das Umdenken eine sehr wichtige Sache.

Sie haben zu Beginn unseres Gespräches angesprochen, dass zu einer gesunden Ernährung auch der Aspekt des Regionalen gehört. Wie schwierig ist es, die Regionalität mit einer veganen Ernährung zu verbinden?

 Die ist wirklich nicht ganz einfach. Dennoch werden in der Schweiz je länger je mehr unterschiedliche Getreidearten angebaut, ein gutes Beispiel dafür ist Quinoa. Man konnte Quiona lange Zeit nur aus Südamerika beziehen und nun wird dieses Pseudogetreide auch in der Schweiz angebaut.

Man kann hier vielleicht den Begriff Regionalität etwas ausweiten, in Deutschland werden z.B. sehr gute Sojaprodukte der Firma Rapunzel hergestellt, wobei Soja in Deutschland oder in Italien angebaut wird. Dies, finde ich, ist durchaus vertretbar.

Klar, bei den Nüssen muss man einen Kompromiss eingehen, gerade Cashewnüsse spielen bei der veganen Ernährung eine wichtige Rolle und diese kann man effektiv nicht regional beziehen.

Empfehlen Sie in Ihren Ernährungsberatungen auch Spagyrik oder Tinkturen zur Unterstützung?

Ja, sehr oft sogar. Dabei geht es vor allem darum dem Körper Bitterstoffe zuzuführen. Neu haben wir eigene Bitterstofftropfen im Sortiment, welche wir aus Tinkturen gemischt haben, diese unterstützen den ganzen Verdauungsprozess und den Stoffwechsel.

Oft mischen wir auch Spagyriksprays, welche die Nieren und Leber-Galle in ihren Funktionen unterstützen.

Wichtig ist, dass man danach nicht in alte Verhaltensmuster zurückfällt, ansonsten droht ein Jo-Jo-Effekt.

Im Frühling ist das Thema Entschlacken ja immer sehr aktuell. Mit Spagyrik kann man die Entschlackung ja sehr gut unterstützen. Nun würde uns aber noch interessieren, ob es auch spezielle Ernährungsarten gibt, mit denen man die Entschlackung noch anregen kann?

Das Prinzip 8-16 ist besonders gut geeignet, um die Entschlackung zu unterstützen. 8-16 bedeutet, dass man tagsüber während 8 Stunden essen darf und in der Nacht während 16 Stunden gar nichts essen soll, in dieser Zeit wird der ganze Stoffwechsel entlastet.

Man kann das Ganze natürlich noch etwas intensiver gestalten, indem man eine Saftwoche oder eine Molkenkur macht, dies hat eine gute Entschlackung zur Folge und dadurch fühlt man sich auch fitter.

Wichtig ist, dass man danach nicht in alte Verhaltensmuster zurückfällt, ansonsten droht ein Jo-Jo-Effekt.

Auch vermeintlich gesunde Produkte enthalten oft versteckten Zucker, dies ist häufig auch bei Müesli der Fall.

Welche Ernährungsfehler fallen Ihnen jeweils auf?

 Im hektischen Alltag ernähren sich viele Leute mit Fastfood oder man kauft sich Fertig- oder Halbfertigprodukte, welche viele Zusatzstoffe und Konservierungsmittel enthalten. Dabei nimmt man viele verstecke Fette, versteckten Zucker und Transfettsäuren zu sich.

Auch vermeintlich gesunde Produkte enthalten oft versteckten Zucker, dies ist häufig auch bei Müesli der Fall.

Auch die einseitige Ernährung ist, wie schon am Anfang gesagt, problematisch, oft isst man zu viel Fleisch und zu häufig Weizen.  Dann gibt es noch viele Leute, bei denen praktisch das einzige Getränk, das sie zu sich nehmen, Kaffee ist.

Es macht durchaus Sinn auf den Körper zu hören, der Körper sagt einem oft mit seinen Gelüsten, was er braucht.

 Was für einen Einfluss hat die Ernährung auf die mentale und physische Leistungsfähigkeit?

 Einen sehr grossen; ein gutes Frühstück finde ich dabei unverzichtbar. Für mich ist ein gutes Frühstück nicht unbedingt ein Stück Brot, sondern enthält eher Hafer. Sei dies in Form von einem Müesli mit verschieden Flocken, Samen, Kernen, Nüssen und Früchten oder in Form eines Porridge. Wichtig ist auch, dass man sich für das Frühstück Zeit nehmen kann. Wenn man dies nicht schafft, kann man sich auch Brainfood mit auf die Arbeit nehmen. Etwas Haferflocken mit Nüssen und Samen kann man ganz einfach mit etwas Hafer – oder Kuhmilch aufweichen und schon hat man einen guten, gesunden Snack.

Nüsse sind auch eine gute Zwischenmahlzeit, die man ohne Vorbereitung mitnehmen kann. Die Nüsse sind hervorragend für unsere Nerven, da sie viele B-Vitamine enthalten.

Auch die Trinkmenge hat einen enormen Einfluss auf die mentale Leistungsfähigkeit. Wer zu wenig trinkt, fühlt sich schnell müde und schlapp.

Es macht durchaus Sinn auf den Körper zu hören, der Körper sagt einem oft mit seinen Gelüsten, was er braucht. Wenn man aber den ganzen Tag Lust auf Süsses hat, ist dies ein Zeichen, dass man dem Körper Bitterstoffe zuführen sollte. Es gibt in der Ernährung nicht einfach eine Form, die für alle passt. Daher finde ich es sehr wichtig und wertvoll, bei den Kunden nachzufragen, wie sie sich fühlen, um dann zusammen herauszufinden, was man braucht.

Nun habe ich viel über gesunde Ernährung gesprochen, trotzdem möchte ich gerne noch erwähnen, dass es durchaus mal drin liegt, über die Stränge zu schlagen, es gehört auch dazu sich mal was zu gönnen. Ernährung soll nicht zu streng sein und mit vielen Verzichten verbunden sein. Zwischendurch mal sündigen und Alkohol trinken oder sich eine feine Cremeschnitte gönnen soll durchaus Platz haben. Das Beste ist, wenn man sich mit Freude ernähren kann.

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