Herstellung
Autor: Hans-Josef Fritschi
Anwendungsformen und Kombinationsmöglichkeiten von spagyrischen Essenzen
Spagyrische Essenzen nach Zimpel werden traditionell innerlich eingenommen. Bis vor wenigen Jahrzehnten waren die Mittel – wie auch homöopathische Dilutionen – ausschließlich mit einem Tropfenaufsatz versehen. Die Anwendung geschah somit durch Auftropfen auf oder unter die Zunge bzw. in ein Glas zur Verdünnung mit Wasser oder Kräutertee. In der Schweiz etablierte sich seit den 1980er Jahren das Einsprühen der Spagyrika in die Mundhöhle mittels eines Zerstäubers. Das brachte entscheidende Vorteile:
- Die Anwendung wird dadurch wesentlich vereinfacht, da auf das Abschrauben des Deckels, das Tropfenzählen und den Gebrauch eines Glases verzichtet werden kann.
- Das Spagyrikum kann überall leicht mitgeführt und schnell angewendet werden.
- Durch das sehr feine Zerstäuben des Arzneimittels ist eine raschere und vollkommenere Resorption gewährleistet, als sie beim Auftropfen möglich ist.
- Die Essenz kommt in großer Oberflächenverteilung mit dem lymphatischen Rachenring in Kontakt, was insbesondere für die Behandlung von Infektionen und Störungen im Abwehrsystem von Vorteil ist.
Spagyrische Essenzen haben einen vergleichsweise niedrigen Alkoholgehalt, der zwischen 20 und 25 Vol.% liegt. Pro Sprühstoß werden damit ca. 0,02g Ethanol zugeführt. Das entspricht in etwa dem Alkoholgehalt von 5 ml unverdünntem Apfelsaft. Zum Vergleich: Eine reife Banane enthält bis zu 1 Vol.% Alkohol, das sind ca. 1,2g Ethanol. Demzufolge nimmt man beim Verzehr einer reifen Banane bis zu 60mal mehr Alkohol zu sich als mit einem Sprühstoß eines Spagyrikums. Eine Gefährdung durch den Alkohol kann bei ordnungsgemäßer Einnahme spagyrischer Essenzen somit ausgeschlossen werden, ebenso eine Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit. Bei dieser sehr geringen Aufnahme von Alkohol liegt auch keine Gefährdung während der Schwangerschaft, der Stillzeit oder bei Neugeborenen vor.
Neben dem Einsprühen in die Mundhöhle gibt es noch weitere Möglichkeiten, spagyrische Essenzen anzuwenden. Der Gebrauch als Inhalation und äußerlich auf die Haut stehen dabei im Vordergrund. Besonders bei Atemwegserkrankungen kann man spagyrische Essenzen problemlos inhalieren, entweder über die Dampfinhalation oder per Aerosolzerstäuber. Hauptsächlich bei Infektionen der oberen Atemwege bietet sich die Dampfinhalation mit Essenzen wie Thymus vulgaris, Chamomilla, Salvia officinalis oder Yerba santa an. Die ätherischen Öle der Essenzen werden dabei freigesetzt und gelangen mit dem Wasserdampf auf die entzündeten Schleimhäute, wobei die Anwendung sanfter, weniger reizend und damit angenehmer ist als bei der Zugabe reiner ätherischer Öle.
Sind die tieferen Atemwege betroffen, lassen sich spagyrische Essenzen mittels Ultraschallzerstäuber in Aerosolform bringen, womit sie bis in tiefste Bereiche des Atemtraktes vordringen und wirksam werden können. Über die Schleimhäute des Respirationstraktes ist auch eine Resorption der Mittel gegeben, weshalb alle Arten spagyrischer Essenzen auf diesem Wege zum Einsatz kommen können, nicht nur solche, die über ihre ätherischen Öle eine mehr lokale Wirkung ausüben.
Eine ebenso lokale wie systemische Wirkung kann man mit der äußerlichen Anwendung spagyrischer Essenzen erzielen. Die einfachste Form ist das direkte Aufsprühen auf die Haut, was insbesondere bei lokalen Beschwerden der Haut oder des Bewegungsapparates sinnvoll ist. In diesem Sinne lassen sich spagyrische Essenzen auch als therapeutischer Zusatz zu Umschlägen, Auflagen oder Packungen gebrauchen. Spagyrische Essenzen kann man zudem Salben-, Emulsions- und Cremegrundlagen beifügen. Hierdurch können sie auch eine kosmetische Wirkung unterstützen, wie z.B. die Essenz Equisetum (Ackerschachtelhalm) zur Straffung und Festigung des Hautgewebes.
Als besonders effektiv hat sich die Kombination von äußerlicher Anwendung mit manuellen Therapieformen wie Massagen, Reflexzonenbehandlungen und Akupressur gezeigt. Die entsprechenden Hautareale lassen sich entweder mit spagyrischen Mitteln besprühen oder in Form von Salbe oder Creme auftragen. Anschließend werden sie massierend in die Haut eingearbeitet. Hier kommt es zu einer Kombination der verschiedenen Therapieformen mit der Möglichkeit einer entsprechend intensiveren und breiteren Wirkung auf den Krankheitsprozess.
Grundsätzlich können spagyrische Essenzen mit anderen komplementärmedizinischen Verfahren gut kombiniert werden. Positive Erfahrungen sind bekannt mit Schüßlersalzen, Bach-Blüten, homöopathischen Komplexmitteln und Phytotherapeutika. Ebenfalls gute Effekte wurden berichtet durch die gemeinsame Anwendung mit spagyrischen Heilmitteln anderen Herstellern, die ihre Essenzen nicht nach der Methode Zimpel, sondern nach einer anderen Herstellungsmethode produzieren.
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