Michael Böhlen, intern bekannt als «Michu», hat per März 2020 die Produktionsleitung der SPAGYRIK Produktions AG übernommen. Im Interview erfahrt ihr mehr über seine Person und Aufgaben.
Seit wann arbeitest du in der SPAGYRIK Produktions AG und was sind deine aktuellen Aufgaben als Produktionsleiter?
Begonnen habe ich Anfang 2013 in der Qualitätskontrolle. Durch die Übernahme der Qualitätssicherung 2014 konnte ich bereits viel in den Bereich der Produktion schauen. Die Produktion war stets ein grosses Interesse von mir, habe ich nach meiner Lehre als Chemielaborant doch Chemieingenieur in Fribourg studiert. So habe ich mich nach dem Weggang von Dominik Kottmann entschieden, die Seiten zu wechseln, von der Qualitätssicherung zurück an den Puls der Herstellung.
Neben der Organisation des Betriebs und der Personalführung ist eine meiner zentralen Aufgaben, den Umgang mit Frischpflanzen zu planen. Frischpflanzen brauchen teilweise drei Jahre Anbauzeit, bis sie geerntet werden können. Dementsprechend muss die frühzeitige und genaue Planung besonders beachtet werden, um die Versorgungssicherheit von qualitativ hochstehenden Produkten zu gewährleisten.
Welche Bedeutung hat das Team in einem Produktionsbetrieb?
Wie in allen Branchen ist der Betrieb auf ein gutes und motiviertes Team angewiesen. Dies insbesondere in KMUs, wo sich Belastungsspitzen oder Ausfälle von Mitarbeitern sehr stark bemerkbar machen. Die Verarbeitung von Frischpflanzen ist auch hier eine Herausforderung. Bei der Ernte achten wir auf den optimalen Erntezeitpunkt, welcher sich nicht immer nach den Kalenderwochen richtet. Nach drei regnerischen Wochen kann es so durchaus vorkommen, dass alle Ausgangsstoffe gleichzeitig zur Verarbeitung anstehen. Wir sind stets auf eine hohe Flexibilität angewiesen und es kann vorkommen, dass Mitarbeitende auch in anderen Bereichen aushelfen müssen. Dies ist nur mit einem sehr guten Teamspirit möglich, welchen wir als Firma auch aktiv durch regelmässige Teamanlässe und Ähnliches fördern möchten. Besonders stolz bin ich hier darauf, dass das ganze Team samt Geschäftsführer täglich zusammen am Znüni-Tisch sitzt und auch mal über andere Themen als die Arbeit spricht.
Auf was achtet ihr bei der Rohstoffbeschaffung besonders?
Als kleines Schweizer Unternehmen liegt uns die Regionalität am Herzen. Wo immer möglich versuchen wir die Transportwege kurz zu halten und haben viele gute und enge Geschäftsbeziehungen mit unseren Lieferanten. Bei den Frischpflanzen ist dies sicherlich am Wichtigsten. Die kurze Distanz von 12 km zu unserem Hauptanbauer ermöglicht die direkte Anlieferung nach der Ernte (ohne grosse Zwischenlagerungen) und uns eine regelmässige Kontrolle des Bio-Anbaues. Aber auch in anderen Bereichen hat sich eine enge Zusammenarbeit bewährt. So kennt unser lokaler Elektriker bereits jede Sicherung im Haus oder der Informatiker kann auf dem Nachhauseweg noch kurz vorbeischauen. Eine schöne Anekdote war einmal, als wir spät bemerkten, dass die weissen Umkartons ausgehen. Der Produktionsleiter des Kartonlieferanten aus Kirchberg brachte dann auf dem Weg zum Mittagessen die ersten fertigproduzierten Schachteln gleich persönlich vorbei, obwohl der Auftrag auf deren Maschinen gerade erst anlief. Dank dessen konnten wir einen Lieferunterbruch verhindern.
Was fasziniert dich an der Herstellung von Spagyrik?
Das Verfahren nach Zimpel ist ein sehr aufwändiges, mehrstufiges Herstellverfahren. Es beschränkt sich nicht auf die Extraktion von einzelnen Wirkstoffen, es holt alle Elemente einer Pflanze heraus. Auch ist es einzigartig, dass zum Beispiel in der Essenz vom schwarzen Holunder wirklich die Kraft der ganzen Pflanze steckt. Sie besteht neben den im Herbst geernteten Holunderbeeren auch zu 50% aus einer Essenz aus den im Frühling geernteten Blüten und Blättern.
Es ist schön zu sehen, dass sich in einer sonst eher nach maximaler Ausbeute mit möglichst grossen Chargen ausgerichteten Branche die Spagyrik behaupten kann. Wo sich bei vielen anderen Produkten, zum Beispiel im Lebens- oder Genussmittelbereich, die Philosophie des „Hand made“ bereits durchsetzen konnte, ist dies im Heilmittelbereich schwieriger und rechtlich gesehen diffiziler. Wir stehen mit viel Handarbeit für eine täglich kontrollierte Gärung, eine sorgfältige Destillation und die mehrfache Kalzinierung der vollständigen Rückstände ein.
Was ist dein persönliches Erfolgserlebnis mit Spagyrik?
Kennengelernt habe ich die Spagyrik erst relativ spät. Glücklicherweise bin ich in meiner Kindheit und Jugend mit wenig Arznei durchs Leben gekommen. Zu Beginn meiner Tätigkeit standen dann auch die chemische Reinheit und die Identität der Pflanzen im Vordergrund meines Interesses. Meine Kernaufgabe als fachtechnisch verantwortliche Person war die Rolle des Bindegliedes zwischen den Interessen der Behörden und denen der Firma. Als unabhängige Instanz urteilte ich über die Qualität und die Einhaltung von nationalen und internationalen Bestimmungen.
In Gesprächen mit Drogisten, Apothekern und Endkunden war ich immer wieder fasziniert, was für eine Rolle die Spagyrik einnehmen kann. Am prägendsten ist sicher die Geschichte meiner Mutter, die trotz erheblicher Wechseljahrbeschwerden durch die Anwendung eines spagyrischen Sprays auf eine Hormonersatztherapie verzichten konnte. Dies nachdem sie die Spagyrik als Therapieform durch die Erfahrungsberichte ihrer Zwillingsschwester mit zunächst grossen Skepsis ausprobierte. Mittlerweile kann sie für eine ruhige Nacht kaum mehr auf ihren Spray verzichten.
Womit verbringst du deine Zeit am liebsten, wenn du nicht bei er Arbeit bist?
Ich bin seit Jahren ein begeisterter Volleyballspieler und –trainer. Ich schätze den Kontakt mit meinen Vereinskolleginnen und Mitspielern, die Bewegung und das Vereinsleben im Allgemeinen sehr. Um auch mal nach draussen zu kommen, gehe ich sehr gerne in die Berge zum Wandern oder im Winter zum Skifahren. Seit letztem Sommer versuche ich mich zudem auf dem Golfplatz. Auch wenn die Bälle noch nicht immer die gewünschte Flugbahn nehmen, ist es eine sehr schöne Ergänzung.
Unser Produkt
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