Im heutigen Gespräch dreht sich alles um die zentrale Rolle eines oft unterschätzten Organs: den Darm. Die Expertinnen Helena Troxler Flüeler, Naturheilpraktikerin, und Adriana Gassner, Ernährungsberaterin, beleuchten dessen vielfältige Aufgaben, mögliche Störungen und wirksame Ansätze, um dieses lebenswichtige System nachhaltig zu unterstützen und zu stärken.

Der Darm ist ein wahres Wunderwerk. Helena, könntest du uns ein bisschen mehr über den komplexen Aufbau des Darms erzählen?
Helena: Sehr gerne. Der Darm ist tatsächlich ein erstaunliches Organ. Er ist etwa acht Meter lang und hat eine Oberfläche von 300 bis 500 Quadratmetern – das ist mehr als das doppelte der Größe eines Tennisfeldes! Im Laufe unseres Lebens verarbeitet er rund 30 Tonnen Nahrung und 50.000 Liter Flüssigkeit. Der Darm besteht aus verschiedenen Abschnitten wie dem Dünn- und Dickdarm, in denen nicht nur Nährstoffe aufgenommen werden, sondern auch Flüssigkeiten entzogen und Abfallstoffe ausgeschieden werden. Eine seiner wichtigsten Funktionen ist die Entgiftung des Körpers. In der Naturheilkunde nutzen wir dazu spagyrische Essenzen, die helfen, Giftstoffe aus der Darmschleimhaut zu entfernen.

Das klingt wirklich beeindruckend. Adriana, du hast dich viel mit der Bedeutung einer gesunden Darmflora beschäftigt. Was passiert, wenn das Gleichgewicht im Darm gestört ist?
Adriana: Ein unausgeglichener Darm kann viele Auswirkungen auf den Körper haben, vor allem auf die Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen. Wenn die Darmflora gestört ist, können Mangelerscheinungen wie Eisenmangel oder auch Symptome wie Müdigkeit, Hautprobleme und sogar Stimmungsschwankungen auftreten. Viele Menschen wissen gar nicht, dass diese Beschwerden oft mit dem Darm zusammenhängen. Ein gesundes Darmmilieu ist entscheidend, damit wir alle Nährstoffe aus der Nahrung optimal aufnehmen können.

Helena, du hast erwähnt, dass der Darm auch das Immunsystem beeinflusst. Könntest du uns dazu mehr sagen?
Helena: Genau. Der Darm ist eigentlich das Zentrum unseres Immunsystems. Mehr als 70 Prozent der Abwehrzellen befinden sich im Darm. Er produziert auch Hormone wie Serotonin und Melatonin, die unser Wohlbefinden und die Schlafqualität beeinflussen. Für mich ist der Darm auch unser „Bauchhirn“ – er ist mit unseren Emotionen und unserer Intuition eng verbunden. Ein gesunder Darm ist also auch wichtig für unsere emotionale Balance.

Das klingt wirklich faszinierend. Adriana, du hast schon erwähnt, dass viele Symptome auf eine gestörte Darmflora hindeuten können. Welche weiteren Anzeichen gibt es?
Adriana: Typische Anzeichen einer beeinträchtigten Darmgesundheit können Blähungen, Durchfall oder Verstopfung sein. Aber auch unspezifische Beschwerden wie Müdigkeit, Hautprobleme oder Stimmungsschwankungen stehen oft in Zusammenhang mit dem Darm, ohne dass Betroffene dies vermuten. Ein bewusster Blick auf den Stuhlgang kann wertvolle Hinweise geben, da er als zuverlässiger Indikator für die Darmgesundheit gilt. Idealerweise weist der Stuhl eine wurstartige Form mit glatter Oberfläche auf.
Helena: Ich bekomme in meiner Praxis oft erstaunte Reaktionen, wenn ich gezielt nach dem Stuhlgang frage. Es ist ein Thema, das oft tabuisiert wird, aber der Stuhl ist ein sehr wichtiger Indikator für den Zustand des Darms. Und natürlich spielt auch die emotionale Gesundheit eine Rolle – ich spreche oft von der „Wut im Bauch“, was eine Metapher für aufgestaute Emotionen ist, die sich im Darm widerspiegeln können. Eine einfache Technik, um diese angestaute Wut loszulassen, ist das Ausatmen in einen Luftballon. Das hilft besonders auch Kindern, ihre Emotionen zu regulieren.

Spannend! Im weiteren Verlauf habt ihr auch spagyrische Essenzen angesprochen. Helena, könntest du uns etwas über die Essenz Okubaka erzählen?
Helena: Ja, Okubaka ist eine spagyrische Essenz, die aus der Rinde des Okubabaums gewonnen wird. Dieser Baum ist auch als „Todesbaum“ bekannt, da er in einem Radius von bis zu 25 Metern alle Nährstoffe aus der Erde zieht. In der Naturheilkunde verwenden wir die Essenz, um den Darm zu reinigen und Entgiftungsprozesse zu unterstützen. Besonders nach Magen-Darm-Infekten kann Okubaka helfen, die Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Sehr interessant! Adriana, du hast auch Ernährungstipps zur Unterstützung der Darmgesundheit. Was empfiehlst du unseren Zuhörern?
Adriana: Eine ausgewogene Ernährung ist wirklich entscheidend. Ich empfehle eine abwechslungsreiche Ernährung mit viel Gemüse, Ballaststoffen und fermentierten Lebensmitteln wie Sauerkraut und Kimchi. Diese fördern eine gesunde Darmflora, da sie die guten Bakterien im Darm unterstützen. Auch wichtig: Änderungen in der Ernährung langsam einführen, damit sich der Körper gut anpassen kann. Und natürlich ist es entscheidend, ausreichend Wasser zu trinken, damit die Ballaststoffe im Darm gut aufquellen können.

Helena, du hast noch eine interessante Methode zur Pflege des Darms erwähnt – sanfte Bauchmassagen. Könntest du uns mehr dazu erzählen?
Helena: Ja, sanfte Bauchmassagen im Uhrzeigersinn sind eine wunderbare Möglichkeit, den Darm zu unterstützen. Sie fördern die Verdauung und helfen, Spannungen im Bauchbereich zu lösen. Einfach mit den Händen in sanften, kreisenden Bewegungen um den Bauchnabel massieren. Diese Technik kann besonders hilfreich sein, wenn jemand unter Blähungen oder Verdauungsproblemen leidet.
Adriana: Ergänzend dazu möchte ich noch die Achtsamkeit beim Essen betonen. Wie fühlen wir uns nach dem Essen? Haben wir Beschwerden? Oder fühlen wir uns gut? Indem wir bewusster essen, können wir auch feststellen, welche Nahrungsmittel unserem Darm gut tun und welche nicht.

Zum Abschluss; habt ihr einen Buchtipp für unsere Zuhörer, die mehr über den Darm erfahren möchten?
Helena und Adriana: Ja, das Buch „Darm mit Charme“ von Giulia Enders ist ein wirklich empfehlenswerter Klassiker. Es erklärt auf humorvolle Weise, wie der Darm funktioniert und warum er so wichtig für unsere Gesundheit ist. Und mit dem Motto „Darm gut, alles gut“ motiviert es dazu, die eigene Darmgesundheit regelmäßig zu pflegen.

Vielen Dank, Helena und Adriana, für dieses aufschlussreiche Gespräch. Es war wirklich interessant, mehr über die Bedeutung des Darms für unsere Gesundheit zu erfahren. Wir hoffen, ihr könnt einige wertvolle Tipps für eure Darmgesundheit mitnehmen!