Laut der Zeitschrift TierWelt ist in der Schweiz kein anderes Haustier so beliebt wie die Katze. Über 1,8 Millionen Katzen leben in Schweizer Haushalten, bei den Hunden sind es rund eine halbe Million. Die Zahl der Haustiere hat in den letzten Jahren generell zugenommen, was sicher auch mit der Coronazeit zusammenhängt.
Mit Michelle Krügel, Tierheilpraktikerin und Drogistin, konnten wir ein spannendes Interview mit aufschlussreichen Informationen führen.
Katzen sind die beliebtesten Haustiere der Schweizerinnen und Schweizer. Oft hört man, dass sich diese untereinander nicht gutverstehen. Seien es andere Katzen in der Nachbarschaft oder sogar im gleichen Haushalt. Was kann man als Besitzer tun, damit etwas mehr Ruhe und Frieden einkehrt?
Beim Umzug in eine neue Umgebung ist es wichtig, dem Tier Zeit zu geben, sich zu akklimatisieren, es zu schützen und ihm Platz zu geben. Der Standort der Katze in der Wohnung soll so gewählt werden, dass sie im Überblick hat, was passiert. Ideal ist ein erhöhter Ort in der Wohnung. Für eine Katze ist es sehr wichtig, einen Überblick von einem erhöhten Punkt zu haben.
Zudem sollte die Wohlfühlzone der Katze erweitert werden und wenn die Katze ins Freie darf, ist die Revierabgrenzung wichtig.
Katzen setzen mit ihrem Kot Leuchttürme. Das heisst so viel wie; hier ist mein Revier. Der Kot wird in der näheren Umgebung vergraben. Katzen haben Geruchsrezeptoren im Gesicht und an den Pfoten, mit denen sie sich an Orten herumschlängeln und orientieren
Der wichtigste Faktor ist, dem Tier ausreichend Zeit zu geben. Die Katze sollte nicht gestresst werden, auch nicht durch Geräusche und Blicke. Grosse Fenster können für das Tier sehr interessant, aber auch stressig sein. Man kann z.B. einen Schutzvorhang aufhängen oder der Katze ein Versteck geben, so dass sie sich sowohl verstecken als auch schauen kann. So ist das Tier weniger exponiert und kann sich zurückziehen.
Katzen leiden oft unter Nierenbeschwerden. Weshalb ist dies so und was kann man dagegen machen?
Katzen sind reine Fleischfresser, das sieht man an ihrem Gebiss, sie haben keine Mahlzähne, sondern Fangzähne, spitze Katzenzähne. Der Dünndarm ist sehr kurz und nicht dafür gemacht, langkettige Nahrungsmittel zu verarbeiten. Der Abbau von den Aminosäuren führt dazu, dass das eine oder andere Toxin entsteht, das nicht unbedingt einfach auszuscheiden ist oder dann auch zu viel werden kann, vor allem im Alter. Man sagt, ab 10 Jahren ist jede zweite Katze nierenkrank. Das hat tatsächlich mit der Ernährung zu tun. Es ist ein Abwägen. Zu viel Nassfutter ist nicht gut für die Zähne, zu viel Trockenfutter ist nicht gut für die Nieren. Der Mineralstoffhaushalt ist ein wichtiges Thema. Da macht es Sinn, sich von Fütterungsexperten beraten zu lassen. Im Bereich der Alternativmedizin haben wir hervorragende Instrumente zur Verabreichung von Medikamenten an das Tier. Ausserdem sollte der Katzenbesitzer sein Tier regelmässig untersuchen lassen, gerade die Nieren sind ein sehr sensibles Organ, das sich erst bemerkbar macht, wenn es nicht mehr funktionsfähig ist. Hier ist Prävention wichtig.
Mit welchen anderen Gesundheitsproblemen haben Katzen häufig zu kämpfen und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Augenprobleme in Kombination mit Katzenschnupfen kommen im Praxisalltag häufig vor. Katzenschnupfen klingt harmlos, ist es aber nicht. Die Augen des Tieres sind verklebt, die Nase rötet sich, die Haut leidet, Viren fressen sich durch den Körper.
Man spricht hier vom Katzenschnupfen-Komplex. Gerade hier haben wir mit der Spagyrik geniale Instrumente, mit denen wir helfen können.
Katzen sind sehr sensible Wesen. Erlebst du das auch in deinem Berufsalltag? Und wie äussert sich das?
Die Katze wurde domestiziert, als man bemerkte, dass sie Mäuse fängt. Der Mensch erkannte, dass dies praktisch ist, wenn der Speicher mäusefrei und damit der Getreidespeicher voll ist. Das Tier hat auch etwas Mystisches. Es fängt das Nachtlicht mit den Augen ein. Die Hexenkatze kennen viele, die schwarze Katze, die von links nach rechts läuft, Freitag der 13. mit einer schwarzen Katze.
Eine Katze ist für mich ein zweispaltiges Wesen, und ich glaube, wir können das Tier mit unserem menschlichen Verstand nicht wirklich verstehen. Katzen sind schwer zu erziehen. Das Tier macht, was es will und wann es will.
Die Verabreichung bestimmter Medikamente ist sehr anstrengend für die Katze, ihre Organe sind empfindlich. Alkohol vertragen Katzen schlecht, Sprayflaschen vor der Nase vertragen sie nicht. Deshalb empfehlen wir, mit Tropfenflaschen zu arbeiten oder die Essenz auf die Pfote zu sprühen. Auch hier gibt es eine sehr gezielte Auswahl an Spagyrikessenzen, die verabreicht werden können.
Neben Katzen gehören Hunde zu den beliebtesten Haustieren. Wie sieht es bei Hunden aus? Was sind da die häufigsten Probleme?
Bei Hunden treten häufig Verdauungsprobleme wie zum Beispiel Durchfall auf. Der Hund funktioniert wie ein Staubsauger und frisst oft alles, was er findet. Auch in diesem Bereich kann Spagyrik viel bewirken und Beschwerden und Symptome behandeln.
Der 1. August steht vor der Tür und damit auch der Stress für viele Haustiere. Kannst du uns sagen, wie man Haustieren bei Feuerwerkslärm helfen und ihnen die Angst nehmen kann?
Man kann die Angst nicht ganz weg bekommen, vor allem nicht, wenn das Tier bereits geprägt ist. Die Tiere spüren und riechen, was in der Luft liegt und reagieren schnell. Für den Hund ist es entspannend, ein Hörbuch zu hören, zum Beispiel eine Gutenachtgeschichte. Ein Hörbuch, bei dem gesprochen wird, wirkt besser, als Musik zu hören. Es gibt auch Thundershirts für Hunde. Die kann man sich wie ein T-Shirt vorstellen, das über die Druckrezeptoren des Tieres wirkt und das Gefühl von Nähe vermittelt. Die spagyrische Essenz Vanille wirkt ebenfalls in diesem Bereich. Bei Todesangst empfiehlt sich eine Mischung mit der Essenz Aconitum. Wichtig ist, dass an diesen Themen präventiv gearbeitet wird und nicht erst im akuten Fall.
Nun zu einem sensiblen Thema. Wenn die geliebten Haustiere alt und schwach werden und der Abschied unausweichlich wird – wie steht es mit der Sterbebegleitung von Tieren. Welchen Rat kannst du Tierhaltern in dieser Situation geben?
In dieser Phase braucht der Mensch die Spagyrik, nicht das Tier.
Gute Erfahrungen habe ich gemacht mit Heilsteinen zum Auflegen, Rosenquarz oder Amethyst. Heilsteine können in das Körbchen des Tieres gelegt werden. Darüber hinaus gibt es verschiedene spagyrische Essenzen, die bei verschiedenen Themen wie z.B. Loslassen helfen können. Dazu empfehle ich, sich in der Drogerie oder Apotheke des Vertrauens beraten zu lassen.
Vielen Dank an Michelle Krügel für diese tiefen Einblicke, hilfreichen Ratschläge sowie die Erfahrungen, die sie im Berufsalltag gemacht und mit uns geteilt hat.
Wir hoffen, dass euch Leser und Leserinnen dieses Interview einige Inputs zum Umgang mit euren liebsten Tiergefährten liefern konnte.